Rosi Mangger Walder: Die Heilkraft der Natur neu entdecken

Karin Longariva: Südtiroler Kochbuchautorin und Chefköchin im Pur Südtirol in Bruneck bei der Heuarbeit in Südtirol

Ein Gespräch über die Macht der Kräuter und Heilpflanzen

Rosi Mangger Walder ist als Kräuterpädagogin und Meisterfloristin weit über das Passeiertal hinaus bekannt. Was früher auf den Bauernhöfen anstelle von Medikamenten wirksam und heilsam war, möchte sie heute wieder etablieren und bekannt machen: die heimische Natur mit ihren Blumen und Kräutern! Wir haben mit ihr gesprochen, denn diese Methode kann in vielen Fällen eine echte Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin sein.

Du hast deine berufliche Laufbahn als Floristin begonnen. Wie kam es, dass du dich immer mehr für Kräuter und natürliche Heilmethoden interessiert hast?

Als Kind habe ich meine Großmutter Agnes immer begleitet. Wir streiften über Felder, Wiesen und auch im Wald suchten wir nach Heilpflanzen, Beeren, Holz und Pilzen. Diese Liebe zu diesen heilenden und essbaren Kräutern hat mich bis in meine frühe Jugend begleitet und weil ich etwas mit Pflanzen machen wollte, habe ich den Beruf der Floristin erlernt. Jahrzehnte lang war ich in diesem Beruf unterwegs, als ich dann mit meinem ersten Sohn Samuel schwanger war und an einer Bronchitis erkrankte, besann ich mich auf das Wissen meiner Oma und griff zum Kräuterbuch meiner Familie.

Zuerst sammelte ich nur für meine kleine Familie, aber bald merkte ich, dass diese natürlichen Heilmittel sehr wirksam sind und der Bedarf dafür enorm ist. So versorgte ich zuerst mal meine Familienmitglieder und Freunde damit. Der endgültige Entschluss, mich näher mit diesen heilenden Mitteln zu beschäftigen, begann nach einer Kräuterwanderung mit meiner Freundin Seda. Von da an hat mich die Kräuterlust gepackt und somit begann ich mich in diesem Bereich weiterzubilden. Zuerst war es die Ausbildung zum Kräuteranbau und nach vielen Behördengängen war es vor über zehn Jahren endlich so weit: Ich konnte meinen Garten auf Kräuter umstellen. Weitere Ausbildungen folgten, z.B. zur Kräuterpädagogin oder Kneipptrainerin, in Volksheilkunde und vieles mehr.

Was bedeutet der Begriff „Kräuterpädagogin” ?

Es bedeutet, die Lehre und das Wissen über Kräuter, sowie das Heilpflanzen darüber an die Menschen weiterzugeben, dies mache ich meist bei der wöchentlichen Kräuterwanderung, welcher vom Tourismusverein Passeier organisiert wird. Dabei beschäftige ich mich gerne mit alten und vergessenen Heil- und Wildkräutern. Die Ausbildung dazu dauert über ein Jahr und wird in Zusammenarbeit mit dem Kloster Neustift und der Gundermannschule durchgeführt. Dabei lernt man nicht nur die Kräuter zu jeder Jahreszeit zu bestimmen, sondern auch ihre Verwendung in Küche und Hausapotheke.

Auf deinem Hof werden auch Führungen, Schulungen und Workshops angeboten. Was möchtest du den Besuchern vermitteln?

Mir ist es wichtig, den Menschen einen neuen, intensiveren Zugang und Umgang mit der Natur näherzubringen und wie jeder mit natürlichen Mitteln seine Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten und unterstützen kann. Ich möchte auch zeigen, wie sich jeder in seinem Garten oder auf seinem Balkon eine kleine Kräuterapotheke anlegen kann. Dafür muss und sollte man sich aber Zeit nehmen. „Denn wer sich keine Zeit für seine Gesundheit nimmt, wird sich eines Tages viel Zeit für seine Krankheit nehmen müssen.“ (Sebastian Kneipp)

Einfach und lecker kochen: Karin Longarivas Rezepte für jedermann

Wichtig war Karin immer, dass die vorgestellten Rezepte für jedermann leicht nachzukochen sind. Dass man relativ wenige Zutaten braucht und dass man auch mit vielen Dingen, die man vielleicht schon zu Hause hat, schnell und einfach etwas Leckeres kochen kann.

Die Rezepte sind so ausgewählt, dass sie sowohl von Anfängerinnen und Anfängern als auch von erfahrenen Köchinnen und Köchen leicht nachgekocht werden können. Ihre Bücher sollen die Liebe zum Kochen und zu gesundem, gutem Essen so einfach wie möglich vermitteln.

Viele Menschen leiden heute unter Depressionen und Angstzuständen. Was hat die Natur hier an nebenwirkungsarmen und nicht abhängig machenden Substanzen zu bieten?

Ängste und Depressionen haben oft mit Mangelerscheinungen zu tun. Es ist schwer zu glauben, dass wir in unserer Zeit des Überflusses an „Mangelerscheinungen” leiden, aber es ist die bittere Wahrheit. Diese sind sehr oft auf falsche Ernährung, zu wenig Licht (vor allem im Winter) und zu wenig Bewegung zurückzuführen. Wenn diese drei Punkte angegangen werden, bessern sich oft viele körperliche Beschwerden. Auch Depressionen und Angstzustände können so positiv beeinflusst werden. Aber auch Kräuter, wie das echte Johanniskraut, das fast keine Nebenwirkungen hat, können gut helfen. In meinen Büchern „Das Kräuterwissen meiner Großmutter“ und „Bitter im Mund, Magen gesund“ gehe ich gezielt auf solche Fragen ein und beschreibe die Wirkung der einzelnen Pflanzen und ihre Einsatzmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke. Besonders bittere Kräuter erhellen in der Regel die Stimmung.

Was ist dein Lieblingskraut bzw. in welchen Bereichen kannst du den Menschen besonders gut helfen?

Eigentlich habe ich kein Lieblingskraut, denn ich liebe fast alle Kräuter in gleichem Maße. Die Natur zeichnet sich durch Vielfalt und Überfluss aus, und in diesem Fall ist mehr wirklich mehr. In meiner Familie werden über 400 verschiedene heimische, mediterrane und von anderen Kontinenten stammende Kräuter verwendet. Mit meiner Magenwohl-Mix-Tinktur kann ich sehr gut helfen. Hauptbestandteile sind die heimische Blutwurz und die Angelikawurzel, die seit Jahrhunderten im Alpenraum vor allem wegen ihrer Gerbstoffe bei verschiedenen Magenbeschwerden und Durchfall eingesetzt werden. Sehr gute Erfahrungen habe ich auch mit meiner Halswohl-Misch-Tinktur gemacht. Kräuter, die zum Gurgeln verwendet werden und sowohl den Hals als auch den Rachen vor den typischen Erkältungskrankheiten schützen. Auch bei Depressionen hält die Natur, wie schon erwähnt, eine Vielzahl von Heilmitteln bereit.

Eine fast vergessene, aber von mir sehr geschätzte Pflanze ist die gute alte Hagebutte, die mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt wichtig für ein gesundes Immunsystem ist. Seit diesem Jahr baue ich eine alte Hagebuttensorte an, die 53-mal mehr Vitamin C enthält als eine Zitrone! Diese und unzählige andere Kräuter veredle ich zu Tees, Kräutersalzen, Seifen, Salben, Tinkturen, Kissen und vielem mehr.

In den letzten Jahren sind immer wieder Menschen mit klaren medizinischen Diagnosen zu mir gekommen und wir haben gemeinsam Kräuter für ihre Behandlung zusammengestellt. Immer wieder bekam ich die Rückmeldung, dass die Kräuter geholfen oder Linderung gebracht haben und das ist für mich der Beweis, dass uns die Natur hilft.

Sind Kräuter, ätherische Öle und Tinkturen auch für Kinder geeignet?

Nicht jedes Kraut ist für Kinder geeignet, vor allem nicht in der gleichen Dosierung, wie sie für Erwachsene verwendet wird. Von Tinkturen und ätherischen Ölen kann ich bei Kindern nur abraten, da sie bei unsachgemäßer oder übermäßiger Anwendung mehr schaden als nützen. Ich verwende zwar geeignete Kräuter bei Kindern, aber immer mit Vorsicht. Bevor man etwas bei Kindern anwendet, sollte man sich bei Fachleuten informieren.

Wildkräuter haben längst auch in der Küche Einzug gehalten. Welche spielen bei dir eine kulinarische Rolle?

In meiner Küche verwende ich täglich Kräuter, vor allem Wildkräuter. In den Wintermonaten die, die ich noch in grünem Zustand finde, wie Brunnenkresse, Vogelmiere, Bachbunge, aber auch als Kräutersalz, wie in meinem 12-Wildkräutersalz oder Wiesensalz. Ansonsten sammle ich schon im zeitigen Frühjahr meine „wilden Lieblinge“ wie Bärlauch, Löwenzahn, Giersch, Sauerampfer oder wilden Schnittlauch. Diese verarbeite ich zu Salaten, Pesto, Suppen oder gebe sie zu anderen Gerichten. Genau diese schnellen, zum Teil alten Rezepte habe ich in meinen Kräuterbüchern beschrieben, denn schon meine Großmutter wusste um ihre Wirkung und ihre positive Wirkung auf unseren Körper. Kräuter sind für mich deshalb besonders wichtig, weil sie viele Inhaltsstoffe haben und uns gesund halten. Ich beziehe mich gerne auf das Sprichwort: „Eure Nahrung sollen eure Heilkräuter sein und eure Heilkräuter eure Nahrung“.

Verdauungsstörungen sind in der westlichen Welt ein weit verbreitetes Problem. Welche Tipps kannst du uns dazu geben?

In unserem Magen-Darm-Trakt befindet sich 80 Prozent unseres Immunsystems. Eine gesunde Darmflora ist daher für unsere Gesundheit sehr wichtig und wir bauen sie mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln auf. Industriell hergestellte Produkte müssen sterilisiert werden, um sie haltbar zu machen und enthalten meist wenig Ballaststoffe und viele Zusatzstoffe. Das alles schlägt uns buchstäblich auf den Magen. Unsere Vorfahren im Alpenraum aßen im Winter viel Sauerkraut, das reich an wichtigen Bakterien und Vitaminen ist. Das sind probiotische Wirkstoffe, die wirklich helfen. Auch Bitterstoffe haben eine wichtige, unterstützende Wirkung auf unsere Verdauungs- und Entgiftungsorgane und kommen in vielen Kräutern und Salaten vor. Allerdings wurden sie in den letzten Jahren aus den Pflanzen herausgezüchtet, weil sie dem Menschen nicht schmecken. Und das, obwohl wir sie „bitter nötig hätten“. Wir bräuchten nur etwa 10-12 Tage, um uns wieder an diese gesunden Stoffe zu gewöhnen und die positiven Wirkungen zu spüren. Das beweist auch das alte Sprichwort: „Bitter im Mund, im Magen gesund“. Im Normalfall reicht also die Vielfalt an Küchenkräutern, Salaten und ausreichend Bewegung aus, um das Wohlbefinden im Magen-Darm-Bereich zu erlangen. Im Notfall hilft ein bitterer Magentee oder folgendes Pesto.

Tomaten-Pesto mit Schafgarbe: 6 bis 7 getrocknete Tomaten, 2 Esslöffel frische oder getrocknete Schafgarbe, 2 Esslöffel Oregano, 1 bis 2 Knoblauchzehen, wer mag, muss aber nicht sein, Kürbiskerne oder Nüsse nach Wahl, Salz, Pfeffer, Olivenöl.

Die Zutaten werden nur fein hacken und nicht pürieren, soll etwas gröber sein. Ich gebe meist keinen Knoblauch dazu, da er vom Geschmack her nicht benötigt wird. Wenn ich es als Pesto oder zum Marinieren verwende, verzichte ich auch ganz gerne auf die Nüsse. Als Brotaufstrich nehme ich gerne etwas mehr Tomaten und Nüsse. Kommt immer auf den Verwendungszweck darauf an.

 

Kontakt

Kraedu der Rosi Mangger Walder

Karlegg 4A - 39015 St. Leonhard

T. +39 393 985 51 23

Informationen unter www.kraedu.net


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Omon (Mittwoch, 31 Januar 2024 08:46)

    Amigos míos, por favor prueben productos a base de hierbas naturales para curar el herpes. Estuve en una condición crítica debido al herpes durante 6 años. Decidí probar estos productos a base de hierbas que me habló un amigo, no había motivo para dudar, solo quería Lo intento porque intenté ir al hospital varias veces, el dolor sigue siendo intenso y no funciona, me comuniqué con el Dr. Okos, después de tomar los productos a base de hierbas que me envió, amigos míos, el HERPES ahora es historia en mi vida. Estoy dando su información porque dos de mis compañeros de trabajo, uno enfermo de VIH y el otro de DIABETES, les doy el número del Dr. Okos, ayer me sorprendió tanto que me dijeron que estaban curados, lo confirmo por los resultados de las pruebas. uno de ellos traído del hospital, mostrando Negativo, la oficina estaba llena de alegría, por favor sálvate, el hogar herbal del Dr. Okos es el mejor, pruébalo y testifica, esta es una buena noticia, haz un buen uso para decir quién tiene enfermedades, incluso CÁNCER. , ICTUS VPH , INFECCIÓN UNITARIA VIH, VITILIGO, CUALQUIER PROBLEMA DE SALUD, DISCUTA CON ÉL dile a alguien que le diga a alguien, el medicamento está funcionando contáctalo al número de whatsap +2348142904432 No mueras en silencio, haz un movimiento y agradéceme luego por correo electrónico okosherbalhome@gmail.com

topleiste


E-Tracker

Kommentar/Anfrage schreiben

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.

Blog Formular DE

Scrivi un commento/una richiesta

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.

Blog Formular IT